Mehr Energie und Wasser im Klimasystem

Durch die vermehrte Energiezufuhr in das Klima - System erhöhen sich Geschwindigkeit, Wirkkraft und Polarität^[08] aller am Klima beteiligten Prozesse.

In Tiefdruckgebieten fallen mehr und stärkere Niederschläge, wobei deren Schnee-Fraktion zurückgeht. Die Energie der Stürme nimmt zu^[09[10]. Hauptfolgen sind Überschwemmungen und Sturmschäden.

In Hochdruckgebieten steigt die Lufttemperatur. Niederschläge und Bodenfeuchte nehmen dadurch ab. Hauptfolgen sind Ernterückgänge und Dürrekatastrophen.

Signifikante Erwärmung polnaher Gebiete

Der Klimawandel bewirkt vor allem in den arktischen Gebieten einen Rückgang der Albedo. Die polare Eiskappe schmilzt. Das Temperaturniveau steigt dort erheblich.

Durch die höheren Temperaturen geht das Gletschereis (Grönland, Antarktis) zurück. Schlimmstenfalls (Totalverlust der Eisbedeckung) würde der Meeresspiegel um rund 75 Meter ansteigen^[11]. Ein weiterer Anstieg um maximal rund 4 Meter wäre für die Volumenvergrößerung des Wassers infolge Erwärmung^[12] zu befürchten.

Auf Grönland^[13] und der Westantarktis nimmt die Fließgeschwindigkeit der Gletscher zu, die Stabilität der Eisdecke ab. Bei ihrem Versagen würde der Meeresspiegel rasch um bis zu 14 Meter ansteigen (Grönland birgt die Gefahr von Schmelzwasserdurchbrüchen mit kaum vorhersehbaren Auswirkungen wie hohe Flutwellen^[14]. Das Gletschereis der Westantarktis ist komplex gelagert und könnte mit vergleichbaren Folgen akut auseinander brechen)^[15].

Die Zeit bis zum Eintritt solcher Ereignisse kann erheblich überschätzt werden. So war für das Larsen B Eisschelf der Antarktischen Halbinsel Anfang 2002 eine Lebensdauer von 100 Jahren prognostiziert. Kurz darauf brach es in 34 Tagen auseinander^[16]. Das Ereignis trat rund 1 000 mal schneller ein als erwartet (nach Ansicht des Autors ist damit auch das akute Versagen der westantarktischen Gletscherplatte -plötzlicher Anstieg des Meeresspiegels um 6 bis 7 Meter - nicht mit Sicherheit auszuschließen.)!

Das Temperaturniveau steigt an den polnahen Gebieten erheblich schneller als in der Äquatorialregion^[17]. Diese Entwicklung wird voraussichtlich zur vollständigen Reorganisation der Luft- und Meeresströmungen führen. Die thermohalinen Prozesse, welche über den Golfstrom das gesamte Meeresströmungssystem antreiben^[18], werden möglicherweise zum Erliegen kommen.